Mittwoch, 20. August 2014

Der Hexengarten

Ein kleines verstecktes Plätzchen, nur ein paar Quadratmeter hinter dem Hühnerhaus bis zum Ufer des Bachs. Lange lagerten dort alte Bretter unter einem hässlichen Wellblechdach. Ein Besucher des Gartens nannte es "Niemandsland" und das gab den Anstoß, dieses Eckchen in die Gartengestaltung einzubeziehen. Da es so versteckt liegt, dass unwissende Besucher es gar nicht finden, wurde es ein Hexengarten.



Hier wachsen ein paar Pflanzen, die eine Hexe in früheren Zeiten unbedingt brauchte und die meist sehr giftig sind. Am Bachufer gedeiht eine Tollkirsche.




Sie ist Bestandteil der Hexensalbe, hat eine erotisierende Wirkung (ich hab es nicht ausprobiert) und mit Wasser verdünnter Tollkirschensaft in die Augen geträufelt weitet die Pupillen. Daher der lateinische Name "Belladonna".
Zur Zeit blüht der Schwarze Germer, auch ein Bestandteil der Hexensalbe und im Mittelalter gegen vielerlei Krankheiten eingesetzt. Aber die Wurzel kann tödlich sein.



Das ebenfalls giftige Salomonsiegel kann angeblich jede Fessel sprengen und verborgene Schätze finden.


Schwarze Nieswurz und Alraune wollten im Hexengarten nicht gedeihen. Es ist dort sehr schattig und der Boden ist nicht so gut. Aber der Fingerhut sät sich jedes Jahr neu aus.

Eine Hexe braucht natürlich auch ein paar Gerätschaften und so gibt es hier einen Kupferkessel und eine große Hexenkugel.



Damit die ganze Hexerei aber nicht überhand nimmt, wächst inmitten der giftigen Pflanzen ein Farn. Farnsamen galten früher als sicherstes Mittel gegen Hexerei. 

Damit niemand auf falsche Gedanken kommt: Ich halte es für sehr gefährlich, irgendwelche Heilmittel oder Rauschmittel aus giftigen Pflanzen herzustellen und rate jedem eindringlich davon ab.

Wohlvertraut mit allen Rätseln 
aller Kräuter und Gewächse,
weiß sie Heiltrank zu bereiten 
und man nennt sie eine Hexe. 
F.W. Weber


Liebe Grüße aus dem Schmiedegarten
Heike

1 Kommentar:

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