Er hatte so einige Überraschungen im Gepäck, dieser April. Anfang des Monats gab es ein paar frostige Nächte und prompt waren mal wieder fast alle Blüten der Glyzine erfroren. Auch die Bauernhortensien hat es erwischt. Ich fürchte, die werden dieses Jahr auch nicht blühen.
Mitte des Monats wurde es dann warm. Sommerlich warm sogar, herrlich. Da machte sich dann aber auch schnell bemerkbar, dass es schon wieder viel zu trocken ist. Täglich war ich mit der Gießkanne unterwegs und fühlte mich in den letzten Sommer zurückversetzt.
Der Bärlauch bekam merkwürdige Flecken. Ich dachte mir nichts dabei, schließlich war seine Zeit fast abgelaufen. Aber dann bekamen einige Blätter vom Zierlauch auch so kleine orangene Stellen. Und die fast schon verwelkten Blätter der Schneeglöckchen waren voll davon.
Ein Rostpilz! Betroffene Pflanzenteile entfernen, so lautete die Empfehlung. Zwei Nachmittage kämpfte ich mich durch den ganzen Garten auf der Jagd nach Bärlauch und Schneeglöckchen. Am Ende hatte ich neun Körbe voll Grünzeug. Uff!
Die vielen Zierlauchpflanzen, die kurz vor der Blüte stehen, habe ich aber nicht entfernt. Sie werden nun jeden Tag inspiziert und nur die Blätter mit Pilzbefall schneide ich ab.
Jetzt, da wir auch mal entspannt im Garten sitzen, fehlt uns immer mehr der alte Apfelbaum als Sicht- und Sonnenschutz. Das wird dauern, bis wir uns daran gewöhnt haben. Natürlich gibt es nun einen neuen Baum (der dünne Spargel oben im Bild). Den ganzen Winter hab ich nach dem perfekten Baum gesucht, der schnell wächst, aber nicht zu groß wird. Der hübsch aussieht und blüht, aber keine Sauerei macht, die ich mühsam entfernen muss. Kein Exot, sondern einer, der nicht gleich im ersten Winter erfriert. Ich habe ihn nicht gefunden. Letztendlich habe ich mich ganz spontan für Robin Hill entschieden. Eine Felsenbirne, die ich gleich zu Anfang ausgeschlossen hatte, da ich ja einen Baum und keinen Busch wollte. Aber diese hat einen hohen Stamm und wird hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft zu einem hübschen Baum herangewachsen sein.
Die Lücken, die der letzte Sommer im Rasen hinterlassen hat, haben die kleinen Wilden erobert. Das ist nicht schlimm, schließlich ist unser Rasen genaugenommen gar kein Rasen, sondern eine gemähte Wiese. Am liebsten mag ich die kleinen Gewitterblümchen, die eigentlich Ehrenpreis heißen.
Der Rhododendron blüht. Er will mich immer ärgern mit seinen rosa Knospen. Das hat aber nur beim ersten Mal funktioniert. Jetzt warte ich einfach auf die wunderschönen weißen Blüten 😏.
Die letzten Tage brachten dann doch noch den ersehnten Regen. Die Gießkanne hat Pause und wir tanzen in den Mai.
Liebe Grüße
Heike
Meinen April-Rückblick schicke ich zur Frühlingsglück-Linkparty von Loretta und Wolfgang.