Also echt, das hatte ich anders geplant. Ich dachte mir, wir machen mal Urlaub, da wo es warm und sonnig ist. Und wenn wir wieder zurück kommen, dann ist hier Frühling. Nun ja, der Plan war wohl etwas blauäugig ... oder zwei Wochen Urlaub einfach zu kurz.
Also kuschele ich mich aufs Sofa, trinke Tee statt Rumpunsch und träume mich noch mal zurück in die Karibik. Kommt ihr mit?
Das große Kussmund-Schiff hat uns sicher über das Karibische Meer getragen und fast jeden Morgen hieß es "Land in Sicht".
Unser erstes Ziel waren die Inseln unter dem Wind, die ihre Verbundenheit mit den Niederlanden nicht verbergen können.
Aruba ist mit stacheligem Grün bewachsen und hat traumhafte Puderzuckerstrände.
Curacao empfing uns in seiner Hauptstadt Willemstad, die aussieht wie Klein-Amsterdam in bunt. Die lange Ponton-Brücke wird immer wieder geöffnet, um Schiffe durchzulassen.
Auf Bonaire sind wir mit einem Boot durch die Mangroven gefahren und haben mit einem Unimog das Inselinnere erkundet.
Nach einem faulen Seetag erreichten wir die Gewürzinsel Grenada. Karibische Musik wurde für uns gespielt, sogar mit deutschem Text. Alles klar ... wunderbar ... ein echter Ohrwurm.
Auf den fruchtbaren Vulkanböden wachsen viele Gewürze wie Kakao, Zimt und hauptsächlich Muskatnuss. Die Rumdestillerie produziert Rum noch genau so wie vor 200 Jahren. Bei einem Alkoholgehalt von 75 % muss man sich aber wohl keine Gedanken bezüglich Sauberkeit machen.
Auf St. Vincent sind wir durch den Regenwald gewandert (das heißt, viele hundert Treppenstufen rauf und runter geklettert). Das kleine Städtchen ist die Hauptstadt Kingstown.
Unser nächstes Ziel war Barbados. Eine Fahrt über die Insel führte uns an die wilde Atlantikküste. An der Karibikküste erholen sich die Reichen und Berühmten. Kein Wunder bei diesen traumhaften Stränden.
Seid ihr noch da? Niemand vom Schiff gefallen? Vier Inseln hab ich noch. Zwischendurch wusste ich schon gar nicht mehr, was wir wann wo gesehen und gemacht haben. Zum Glück führe ich immer ein Reisetagebuch.
Auf St. Lucia haben wir die 200 Jahre alte Plantage Balenbouche besucht. Drei deutsche Frauen versuchen mit viel Engagement und Herzblut, diesen wundervollen, aus der Zeit gefallenen Ort zu bewahren.
Und dann haben wir noch diese lustige handbetriebene Verkehrsampel entdeckt.
Auf Dominica haben wir Flipper und seine Freunde besucht. Und einen riesigen Boabab-Baum, der 1979 bei einem Hurricane auf einen Schulbus gefallen ist. Der war zum Glück leer.
Auf Guadeloupe dachte ich kurz, ich bin wieder daheim. Die Insel ist ein Teil von Frankreich und entsprechend europäisch sieht es hier aus. Auf dem Markt vergisst man das schnell wieder. Und warum wir uns unbedingt den Friedhof ansehen sollten, konnte ich dann auch verstehen. Der ist wirklich besonders mit seinen schwarz-weißen Kacheln. Und auch auf Guadeloupe gibt es eine wilde Atlantikküste. Baden verboten!
Auf Antigua haben wir eine Ananas-Plantage besucht und an einem der 365 Strände gebadet.
Und nach einem weiteren Seetag waren wir dann wieder am Ausgangspunkt der Reise, in La Romana (Dom. Rep.). Auch der schönste Urlaub hat einmal ein Ende. Und früher oder später wird es hier ja auch wieder warm und sonnig werden. Aber dieser weite Blick aufs Meer, der wird mir fehlen.
Schiff ahoi !
Heike