Sonntag, 25. November 2018

Der alte Apfelbaum

Im November passiert nicht mehr viel im Garten. Das Laub muss vom Rasen, hier noch ein Ziergras zusammenbinden, da noch was wegräumen. Das war's normalerweise. 



Dieser November brachte nun aber die größte Veränderung im Schmiedegarten. Der große Apfelbaum musste gefällt werden. Ungefähr 60 Jahre stand er hier. Wir wussten nie, welche Sorte das ist und wie er zu seiner eigenwilligen Wuchsform kam.

Dass wir ihn irgendwann verlieren würden, war schon lange klar. Ein großes Loch am Fuß des Baums hatten wir schon vor vielen Jahren mit Baumwachs versiegelt. Es hat ihn aber trotzdem geschwächt und die Türen geöffnet für zerstörerische Pilze.




Im Januar hat Sturm Friederike einen großen Ast abgebrochen. Ein Teil des Baumes wurde im Frühjahr nicht mehr grün, weitere Äste vertrockneten im Sommer. Diesem Sterben noch ein Jahr weiter zusehen wollten wir nicht.




Den Baum einfach mal am Boden abzusägen ging natürlich nicht. Das hätte zu viel Schaden angerichtet im Garten, zumal auch der Pavillon in der Gefahrenzone stand. 

Der große Sohn hat dann angefangen, so weit oben wie möglich Ast für Ast mit der Handsäge abzusägen. Und hat dann auch bei den dicken Seitenästen nicht Halt gemacht. Die Säge am langen Teleskopstiel, ständig den Kopf im Nacken, um nach oben zu sehen,  ich hätte schon nach dem ersten Ast aufgegeben. So viel Kraft und Energie hätte ich auch gerne noch mal. Manche der abgesägten Äste waren so schwer, dass wir sie nicht mehr bewegen konnten. Da musste dann doch noch die Kettensäge zum Einsatz kommen und auch für den letzten Teil des Baumes war die Handsäge dann zu klein.




Die Axt wurde auch ausprobiert.



Mit vereinten Kräften haben wir den Garten nun wieder aufgeräumt. Die dicken Äste müssen noch ofentauglich zerkleinert werden.



Der Stumpf steht noch, dafür war dann sogar die Kettensäge zu klein. Ich bin mir noch nicht sicher, was wir damit machen werden. 





So ein großer alter Baum prägt einen Garten und so wiegt der Verlust schwer. Sein Schatten wird uns fehlen fürs Familienkaffeetrinken im Sommer und die weiße Blütenpracht im Frühling werden wir auch vermissen. 






Bevor das hier nun aber gar zu sentimental wird, verabschiede ich mich mit diesem kleinen Apfelherz.





Liebe Grüße
Heike

Sonntag, 18. November 2018

Sanfter Morgentau

Klingt gut, nicht wahr? Der sanfte Morgentau ziert nun die Wände unserer Küche.



Die brauchte schon länger dringend einen neuen Anstrich. Das ist ja eigentlich kein Problem. Was das Projekt über Monate verzögerte, war die Wahl der Farbe. Dabei war die Auswahl überschaubar. Exoten wie Rosa, Lila oder Orange waren keine Option, auch nicht Schwarz oder Weiß. Die bisherige Farbe, ein schöner Milchkaffeeton, schied auch aus. Wenn schon neu, dann anders.



Da blieb dann nur, den Ton der Bodenfliesen aufzugreifen. Graugrün also. Ich sammelte Farbmuster und war erstaunt, wie viele passende Farbtöne es da gab. Zig mal habe ich die Muster in der Küche ausgebreitet, mich mal für diese und mal für jene entschieden und  war am nächsten Tag doch wieder unschlüssig.



An meinem Geburtstag muss die Küche gestrichen sein, habe ich mir dann irgendwann als Ziel gesetzt. So ein bisschen Druck hilft sehr bei der Entscheidungsfindung und Ausführung 😁.
Und so konnten die Gäste gleich lebhaft darüber diskutieren, ob der neue Farbton nun eher grün oder blau ist. Tatsächlich wirkt die Farbe je nach Lichteinfall recht unterschiedlich. Auch auf den Fotos kommt der Farbton nicht immer richtig rüber. Aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl, die Familie auch.







Meine neue Seife hat mal eben den Farbton der Küche übernommen. Eigentlich sollte sie grau werden. Das dunkelgrüne Hanföl, das ich mit helleren Ölen gemischt hatte, wollte sich dem Grau wohl nicht unterordnen und so färbt sich die Seife nun auch in einem blassen Graugrün.




Was macht die Kuh auf der Abzugshaube? Milch gibt sie keine, aber mit ihrem petrolfarbenen Fell passt sie doch toll zur neuen Wandfarbe. Und außerdem war die Küche früher mal ein Kuhstall.







Falls es jemand wissen möchte: Die Farbe ist von Alpina. Ich habe sie im Baumarkt gekauft und bekomme auch nichts dafür, wenn ich sage, dass sie sich sehr gut streichen lässt, die Farbkarte exakt den Farbton wiedergibt und ich es toll finde, dass alle Farben dieses Herstellers so wunderbare Namen haben (Werbepause Ende).




Das was heute morgen Dächer und Wiesen bedeckt, ist leider kein Morgentau. Es gab tatsächlich Frost letzte Nacht. Aber die Sonne scheint und taut das Weiß wieder auf.

Liebe Grüße
Heike

Sonntag, 4. November 2018

Goldener November

Der November macht da weiter, wo der Oktober aufgehört hat. Na gut, die Sonne muss erst den Nebel vertreiben und verschwindet dann leider viel zu früh wieder hinter dem Horizont. Aber dazwischen gibt es viel blau am Himmel und beim Werkeln im Garten gibt es keine kalten Finger.




Dass es immer noch viel zu trocken ist, ist nicht mehr so deutlich sichtbar. Die Folgen werden sich aber sicher im nächsten Jahr zeigen. Der Oktober brachte nur einen Bruchteil der üblichen und notwendigen Regenmenge. Der November scheint das fortführen zu wollen.




Für die letzten Arbeiten im Garten ist dieses Wetter perfekt. Ich mag es hell, warm und sonnig statt dunkel, kalt und trüb. Die Blumen im Garten sehen das sicher auch so 😀.







Die Sonne malt wunderbare Schattenbilder und so ist die kleine Afrikanerin mal kurz zu einer Krone gekommen.





Ich schneide im Herbst nur sehr wenig zurück. Meist sind das die hohen Stauden, die nicht so standfest sind. Die langen schmalen Blätter der Taglilien habe ich um die Reste der Blütenstängel gewickelt und verknotet. Da kommt dann noch ordentlich Laub drumherum und so sieht das im Winter ganz hübsch aus.



Die Gräser sind schon winterfest verschnürt, aber was mache ich mit dem blühenden Lavendel? Der denkt wohl, wir hätten immer noch Sommer.










Der November darf gerne so golden bleiben!
Ich wünsche euch einen sonnigen Sonntag.
Liebe Grüße
Heike


Mein November-Gartenglück verlinke ich wieder zum Fachwerkhaus im Grünen.