Freitag, 21. Juni 2019

Rosenduft - für die Nase und den Gaumen

Sommeranfang. Licht und Wärme. Und im Garten duftet es nach Rosen. Sie blühen in diesem Jahr ganz besonders schön. 

Eine meiner ältesten Rosen ist die Evelyn "Apricot Parfait", eine David Austin Rose. Gepflanzt habe ich sie 1995. Das weiß ich so genau, weil ich gestern die alte Rechnung gefunden habe. Fünf Rosen für 93,-- DM. Die Evelyn ist meine einzige rosa Rose. Offenbar wusste ich damals noch nicht, dass ich rosa nicht mag. Die Evelyn aber schon, denn sie ist ja nicht richtig rosa und außerdem erinnert sie mich an meine Großmutter, die mir damals das Geld für die Rosen geschenkt hat.




Von den ehemals fünf Rosen gibt es außer der Evelyn nur noch die Rose de Rest. Ihre Farbe ist ein wenig aufdringlich, aber der Duft ist ein Traum. Ihre Blätter sind allerdings anfällig für allerlei Krankheiten, zumal ich in meinem Garten kein Gift spritze.



Eine zweite Rechnung, die ich wiedergefunden habe, ist von 1997. Acht Rosen stehen darauf, von denen nur drei überlebt haben. Die Scharlachglut ist eine Strauchrose mit wunderschönen ungefüllten roten Blüten. Sie wächst sehr stark und muss nach der Blüte entsprechend zurückgeschnitten werden.




Die Westerland mit den orangegelben Blüten hat auch einen ganz tollen Duft.



Die Bernstein-Rose ist dieses Jahr ein Hingucker, weil sie ausnahmsweise mal sehr viele Blüten hat.





Ebenfalls gelb, aber nicht ganz so alt ist die Golden Celebration. Tolle Blüten, toller Duft. Aber die Blätter haben alle möglichen Rosenkrankheiten.




Am Obelisk wächst die Moonlight. Aus orangenen Knospen öffnen sich hellgelbe Blüten, die dann fast weiß verblühen. Mondscheinfarben.






Vor elf Jahren bekamen wir eine "Supermarktrose" geschenkt. Sie ist die unkomplizierteste von allen, war immer gesund und die roten Blüten halten extrem lange.




Eine Rose, die ich nur wegen der ausgefallenen Blütenfarbe gekauft habe, ist die Tuscany. 



Die kleine orange blühende Rose wird wohl für immer namenlos bleiben. Ich habe sie auf keiner Rechnung gefunden.



Der grüne Rosenkäfer passt farblich perfekt. Er ist harmlos und auch seine Engerlinge sollen keinen Schaden anrichten.


Drei Rosen habe ich noch, die aber noch nicht blühen. Auch sie sind voller Knospen. Dieses Jahr ist ein Rosenjahr. Ob das eine Folge des letzten trockenheißen Sommers ist? Den haben sie ganz unbeschadet überstanden. Ich glaube sogar, sie haben ihn genossen. 



Rosen sind toll, keine Frage. Die Königin der Blumen sind sie für mich aber nicht. Dafür sind mir die meisten zu zickig und verlangen zu viel Aufmerksamkeit. Und auch wenn einige ganz wundervoll duften, mag ich den Duft von frischem Heu noch lieber.

Den Rosenduft kann man aber auch in Geschmack verwandeln, indem man aus duftenden Blüten, Zucker und Alkohol (z. B. Wodka oder weißer Rum) Likör herstellt. Das sollte man aber nur mit ungespritzten Blüten machen.


Die Blüten muss man erst mal ordentlich schütteln, sonst ist der Likör am Ende nicht vegetarisch 😁. Den hellen Ansatz der Blätter schneidet man ab, er könnte bitter sein. Die Blüten kommen dann mit Alkohol (ich hatte noch einen halben Liter Rum) und Zucker (ca. 120 g) in ein Einmachglas. 


Schon nach kurzer Zeit verlieren sie ihre Farbe und fallen zusammen, so dass sie jetzt gut mit Flüssigkeit bedeckt sind. Ab und zu rührt man um, bis der Zucker gelöst ist (Löffel ablecken, es schmeckt schon gleich nach Rosen). Ein paar Wochen Ruhe sollte man dem Likör aber geben, bevor man die Flüssigkeit durch ein Sieb schüttet und in eine Flasche füllt. 

Sommerliche Grüße
Heike

Samstag, 8. Juni 2019

Von Storchschnäbeln und Silberglöckchen

Das letzte lange Wochenende haben wir für eine kleine Reise genutzt. Der Garten ist in den paar Tagen zum Dschungel mutiert. Während ich vor kurzem noch ungeduldig gewartet habe, dass sich die Lücken in den Beeten schließen, musste ich nun plötzlich Wege freischneiden.  Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die Pflanzen im Frühjahr wachsen können.




Auch die beiden schmalen Beete am Hof stehen nun schon ganz üppig da. Nachdem der Hof gepflastert war, hatte ich sie noch im November 2017 bepflanzt (könnt ihr hier noch mal nachlesen).  Nicht alle Pflanzen haben den Winter überstanden und auch der trockene heiße Sommer im letzten Jahr hat Opfer gefordert.



Die "Überlebenden" sind nun aber schon so groß, dass ich im nächsten Frühjahr die eine oder andere Pflanze versetzen muss.



Zum Vergleich hier ein Bild aus dem Mai letzten Jahres:



Überwiegend habe ich verschiedene Germanium (Storchschnäbel) und Heuchera (Silberglöckchen) gepflanzt. Auch ohne die hübschen Blüten wirkt das Beet durch die unterschiedlichen Blattformen, -größen und -farben sehr lebendig. Die Blätter bleiben auch im Winter ganz ansehnlich, so dass man dann nicht auf ein nacktes Beet schauen muss.





Das Beet am Gemüsegarten bekommt sehr viel mehr Sonne als das Beet an der Treppe. Zwischen den Stauden hatte ich deshalb ein paar Lampenputzergräser gepflanzt. Die können bezüglich des Wachstums aber nicht mit den Stauden mithalten und ich muss aufpassen, dass sie nicht "überrannt" werden.
Die Katzenminze am Ende des Beetes ist ein Überbleibsel von früher. Entlang der ganzen Mauer wuchs Katzenminze in der engen Fuge zwischen Asphalt und Mauer. Die Pflanze hat die ganzen Bauarbeiten überlebt und darf nun bleiben.



Am oberen Ende des Beetes, neben der Gartentür, ist der sonnigste Platz. Hier wachsen türkischer Majoran, Thymian und hohes Fettblatt "Hab Gray" mit zartgelben Blüten.






Ich wünsche euch ein schönes langes Wochenende.

Liebe Grüße
Heike

Verlinkt zur Sommerglück-Linkparty von Loretta und Wolfgang.